Mittwoch, 9. Mai 2012

Und wenn ich falle hälst du mich ?!

"Ich weiß' nicht wer ich bin und wer ich war.
Ein Fremder vor mir selbst und neu für mich.
Und alt, wenn ich in Spiegel sehe.

Ich glaubte,
daß ich überall zu Hause sei,
und war schon heimatlos,
bevor ich noch ganz dort war.

Ich will nicht einsam sein und sehne mich nach Einsamkeit,
sobald ich nicht alleine bin.

Ich will ja lernen, lernen!
Und ich hasse meinen Schlaf,
weil er die Zeit stiehlt.
Aber ich bin so über-voll von mir.
Ich bin voller energiegeladener Ideen und voller Traurigkeit.

Ich will leben und ich will sterben.
Und ich tue beides oft.

Ich war neugierig auf das Glück und siehe:
ich hasse das Gefühl des Glücks.

Ich war in Allem und wollte nirgends sein,
wenn ich in Allem war.

Ich liebe meine Sonne und ich hasse sie,
weil ich begreife,
dass ich ihr nicht entkommen kann.


Und auch die Verrückten,
wie sie die Menschen nennen.
Sie sind wie Blinde,
die schon lange sehen.

Ich fliehe jeden Tag.
Und wenn die Nacht kommt und stehen bleibt,
die ganzen stundenlosen Stunden,
dann bin ich so sehr krank,
weil es nicht Tag ist.


Ich suche mich und wenn ich mich gefunden hab',
bin ich mein größter Feind.

Mir brennt die eigne' Haut wie Feuer und mein Blut ist wie ein unberechenbares Tier.

Ich flieh' vor mir und meinem Leben und hasse mich,"


Es ist Montag 16.00 Uhr. Ich sitze in einem Kaffee mit meiner Sozialpädagogin (L) und rede mir alles von der Seele, über die Kindheit, die Essstörung, die Einsamkeit, der Selbstmord meiner besten Freundin, einfach alles,  und es tut verdammt gut.
Das einzigste was sie sagt ist, A. mein Handy ist immer für dich an und ich werde gerne für dich da sein.
Und mir laufen die Tränen über die Wange. Und ich höre ein kleines "Danke" aus meinem Mund.


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